Visionäre Luft-Luft Lösungen für Gewerbe...

Nichtwohngebäude bieten ein enormes Potenzial für den Klimaschutz. Sie machen zwar nur 13 Prozent der Gebäude aus, sind aber für 37 Prozent des Endenergiebedarfes des Gebäudebestandes in Deutschland verantwortlich.
„Es ist noch viel zu wenig bekannt, dass die Wärmepumpen-Technologie diesen Bereich einfach und effizient erschließen kann“, sagt Volker Weinmann, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. von Daikin Airconditioning Germany. Doch das ändert sich gerade. Denn überall dort, wo Heizen und Kühlen gebraucht wird, können insbesondere Multisplit-Systeme mit Luft-Luft-Wärmepumpen hohe CO2-Einsparungen erreichen.

Modular und flexibel

Herz dieser Technologie sind VRF oder VRV-Geräte. VRF steht dabei für Variable Refrigerant Flow, VRV für Variable Refrigerant Volume. Diese schon in den 1980er Jahren in Japan entwickelten Geräte waren ursprünglich reine Klimaanlagen für die Kühlung. Doch heute hat sich aus diesen Anfängen ein komplettes, effizientes System zum Heizen, Kühlen und Lüften entwickelt. Mit rasantem Fortschritt: Heute können 64 Innengeräte mit einem Außengerät versorgt werden. Wenn das nicht reicht, kombinieren die Planer mehrere Außengeräte zu einem Gesamtsystem. Hinzu kommt, dass der Höhenunterschied zwischen Außen- und Innengeräten 90 Meter betragen kann. Dabei sind bis zu 1000 Meter Leitungslänge realisierbar. Diese Flexibilität ermöglicht einen Einsatz in Bürogebäuden, über Hotels, Laboren, Supermärkten und sogar historischen Gebäuden.

Förderung in Sicht

Ab dem kommenden Jahr soll die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude auch Luft-Luft- Systeme umfassen. „Eine Förderung würde dem Nutzer-Investor-Dilemma entgegenwirken und der Technologie einen zusätzlichen Schub geben“, sagt Weinmann.

Das Bauen verändert sich. Die Gebäudehülle wird energetisch immer besser, weil sie – einfach gesagt – immer dichter wird. Gleichzeitig erfordert die dichte Hülle in der Regel eine kontrollierte Wohnungslüftungsanlage. Konsequent zu Ende gedacht, führt der niedrige Wärmebedarf des neuen Gebäudes zu einer weiteren Erkenntnis: Auf das wassergeführte Verteilsystem kann verzichtet werden, was direkt Baukosten einspart.

Zu- und Abluft sorgfältig regulieren

Mit der Zuluft kann gleichzeitig auch die (wenige) notwendige Wärme in die Räume eingebracht werden. Bedeutet: Eine Lüftungsheizung ist die logische Folge der Entwicklung hin zu immer niedrigeren Wärmebedarfen. Eine Zulufttemperatur von 50 Grad sollte dabei nicht überschritten werden, da es sonst zu nicht gewünschter Staubverschwelung kommen kann. Heizkörper oder Flächenheizungen, in denen Heizungswasser zirkuliert, sind dann nicht mehr nötig. Wichtig ist, dass die Menge Luft, die nach Lüftungskonzept ohnehin umgewälzt werden muss, ausreicht, um auch den Wärmetransport zu übernehmen.