Von den wahren Helden der Energiewende
Für die Transformation der Heizungsindustrie hin zu einer umweltschonenden Zukunft muss die Maschine einwandfrei laufen: die Fachhandwerkerschaft spielt für das Gelingen der Energiewende deshalb die entscheidende Rolle.
Die besondere Herausforderung beim Einbau von Wärmepumpen ist die Überschneidung der Gewerke: SHK ist in Deutschland zwar maßgeblich für das Heizungswesen zuständig aber wasser- und stromgeführte Systeme müssen gut aufeinander abgestimmt sein, und zwar nicht nur, weil die optimale elektronische Einstellung der Wärmepumpe entscheidend ist für einen effizienten Betrieb des Systems, sondern auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung in der Gebäudetechnik, dem Energie- und Lastmanagement. Auch die Kälte-Klimatechniker spielen insbesondere bei größeren Wärmepumpenanlagen eine wichtige Rolle.
Die Verzahnung der Gewerke funktioniert in der Regel „ganz ordentlich“; häufig hat der zuständige Betrieb selbst einen Meister des „Schwestergewerks“ an Bord. Dennoch stellen sich die verantwortlichen Betriebe zunehmend die Frage, ob die aktuellen, offiziellen Berufsbilder den Ansprüchen einer Zukunft mit klimaschonender Gebäudetechnik genügen können.
Im Ausbildungsrahmenplan des SHK-Anlagenmechanikers spielen erneuerbare Heizungssysteme eine untergeordnete Rolle – in der Regel. Denn die überbetrieblichen Ausbildungszentren unterscheiden sich genauso, wie die Berufsschulen in den Schwerpunkten, meistens sind die inhaltlichen Schwerpunkte stark abhängig von den jeweiligen Lehrkräften, Ausbildern und Trainern. Zudem gibt es je nach finanzieller Ausstattung der Innungen und Bildungseinrichtungen dramatische Unterschiede.
"Es sollte ein eigenes Berufsbild „Wärmepumpe“ geschaffen werden, das das Elektro-, das Heizungs- und das Kältehandwerk verbindet."
Neue Konzepte für Aus- und Weiterbildung von Fachkräften
Virtuelle Lernsysteme und E-Learning-Angebote etablieren sich mehr und mehr am Markt. Für die Aus- und Weiterbildung sind solche Konzepte wichtig, denn die heranwachsende Generation der Fachhandwerker stellt andere Ansprüche an den Ausbildungsalltag.
Der Bundesverband Wärmepumpe bietet seit 2020 ein ELearning- System an, welches von Berufsschulen und überbetrieblichen Ausbildungszentren für die Vertiefung der Kompetenz rund um Wärmepumpen kostenfrei modular eingesetzt werden kann.
Auch Meisterschüler und Gesellen haben hier die Möglichkeit, sich auf neue Art und Weise Wissen anzueignen.
Für Fortgeschrittene Weiterbildung zum Sachkundigen für Wärmepumpensysteme nach VDI 4645
Die Weiterbildung zum Sachkundigen für Wärmepumpensysteme, die der BWP in Kooperation mit dem VDI im Rahmen der gleichnamigen VDI Richtlinie entwickelt hat, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, denn die Nachfrage nach klimaschonenden Heizungssystemen steigt – nicht zuletzt durch die attraktiven staatlichen Förderbedingungen.
Auch die Industrie entwickelt die Wärmepumpenanlagen permanent weiter in Richtung „plug and play“ so dass der Handwerker vor Ort mit minimalem Aufwand und maximalem Support das richtige Wärmepumpensystem für den Bauherrn oder den Modernisierer finden kann.
"Es wird höchste Zeit, den Strompreis für die Betreiber von Wärmepumpen von belastenden Umlagen zu befreien!"
"Damit die Wärmepumpe ihr Potenzial voll ausschöpfen kann, muss in Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter und Azubis massiv investiert werden.
E-Learning
Virtuell Reality
Helden der Energiewende
"Was spricht gegen die Berufsbezeichnung Wärmepumpentechniker?"
Schulungskonzept nach VDI 4645 Blatt
Mit dem VDI 4645 Blatt 1 wurde ein Schulungskonzept bereitgestellt, welches verschiedene Kategorien beinhaltet, die den zu schulenden Personen, ergänzend zu den fachlichen Voraussetzungen, die notwendigen Kenntnisse vermittelt.
Zielgruppen der Schulungen sind in erster Linie Planer, Anlagenhersteller und Fachhandwerker, aber auch Betreiber oder Produktentwickler in der herstellenden Industrie. Schulungspartner sind neben Herstellern auch einige Innungen und Weiterbildungsinstitutionen – Tendenz steigend.
Bis 2020 wurden bereits fast 300 Prüfungen abgelegt. Über 600 Personen haben die Schulung absolviert.